Montag, 23. März 2009

Hallo Paps


Papa, Sascha hat neulich auf seinem Handy "I am, I said" von Neil Diamond abgespielt. Das war ganz schrecklich und auch irgendwie schön. Aber es fällt mir schwer, Neils Musik zu hören. Es weckt so viele Erinnerungen, die schön, aber auch unendlich schmerzhaft sind. Ich muss gerade daran denken, dass du mich mal gefragt hast, ob ich ein Buch über dein Leben schreiben würde. Wir haben das immer aufgeschoben. Es tut mir sehr leid, weißt du? Ich hätte es tun sollen. Aber ich schreibe jetzt ganz viel über dich. Vielleicht wird ein Buch draus und vielleicht wirst du es wissen, da wo du jetzt bist und stolz auf mich sein.

Weißt du, was ich nicht vergessen kann? Ich sehe immer vor mir wie sie deinen Körper hingelegt haben. Das war so unnatürlich für dich. Du hättest nie so gelegen. Natürlich weiß ich, dass du zu diesem Zeitpunkt schon längst an einem besseren Ort warst, aber dennoch...

Ich sage mir immer: Dein Körper war ein altes Haus, das du verlassen hast, um an einem besseren Ort zu wohnen. Wo es sauber ist und die Luft rein. Wo du wieder atmen kannst und keine Schmerzen spüren musst. Ja, es ist tröstlich, die meiste Zeit. Aber ich verbinde dich mit diesem alten Haus, ich kenne jeden Winkel darin. Ich denke oft an deine Hände. Ich erinnere mich ganz genau an sie. Sie haben mich oft getröstet. Und ich erinnere mich an jede Mimik, jeden Ausdruck in deinen Augen. An alle deine Gesten und ich möchte sie nie vergessen! Nichts davon darf mir verloren gehen, niemals!

Weißt du, heute geht es mir wieder sehr, sehr schlecht.Rüdiger und ich fahren gleich die Kirche für die Hochzeit aussuchen. Ohne dich. Das ist so traurig. Wenn ich dich nur in den Arm nehmen könnte! Du fehlst mir so sehr!! Und Mama!? Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es erst für sie sein muss. Aber du hilfst uns, nicht wahr? Ganz bestimmt.

Samstag, 14. März 2009

Für dieses Leben - ein Abschied












Für dieses Leben

Für dieses Leben, gelieber Vater, ist es ein Abschied.
In diesem Leben, mein Paps, werde ich dich nie mehr sehen.


Doch die Jahre fliegen vorbei, wie ein schönes Lied.
Und bald, im nächsten Leben, werden wir wieder gemeinsame Wege gehen.


Keine Endgültigkeit ist wahr und wirklich von Dauer.
Alles endet und beginnt wieder ganz neu.

Fröhlich will ich sein, sei da auch die eine oder andere Mauer.
Bald mein liebster Papi, sehen wir uns wieder, worauf ich mich für dieses Leben lang, freu´!


Deine Tochter Nina 14.03.2009

Brief an Papa

Ich wünsche mir manchmal, lieber Papa, die Leute würden nicht immer fragen wie es mir geht. Es ist nur eine Floskel, aber ich kann darauf unmöglich ehrlich antworten. Automatisch sagt man: Ganz gut, danke. Aber es geht nicht gut. Sie fragen: Kommst du zurecht? Und ich möchte manchmal schreien: Nein, verdammt!! Ich komme nicht damit zurecht, ganz und gar nicht!! Gott, Paps du fehlst mir so wahnsinnig, auch wenn ich weiß, dass wir uns irgendwann wiedersehen. Aber die Zeit bis dahin ist so lang und ich vermisse so vieles! Wir sind immer zusammen zum Einkaufen gefahren, weil es mit dir einfach so viel Spaß gemacht hat. Du hattest immer so viel Geduld. Und es tut so unendlich weh, immer von dir in der Vergangenheitsform zu sprechen. Warum bist du weg? Ich bin stark, die meiste Zeit. Aber du fehlst in allem!!! Jeder Schritt den ich mache, jedes Wort, dass ich sage, in jedem Atemzug bist du. Und auch wenn ich lache und neue Geschichten höre, denke ich daran, wie gern ich dir davon erzählen möchte. Mir fehlt dein Lachen, wenn ich dir was witziges erzählt habe oder wenn du dir was lustiges im Fernsehen angesehen hast. Und das Brummen in deiner Stimme, das dich immer begleitet hat. Beim Warten an der Kasse, beim Autofahren oder wenn ich mich an dich lehnte. Papa, es heißt, die Liebe bleibt. Und das ist wahr. Manchmal nehme ich deinen Geruch wahr und weiß, du bist bei mir. Es geht weiter und ich weiß, du magst nicht, wenn ich traurig bin. Aber auch die Trauer brauche ich. Ich versuche aber auch, nie meine Fröhlichkeit zu verlieren und mein Leben zu genießen. Und ich werde immer für Mama da sein. Ihr fehlst du auch so furchtbar! Aber wir schaffen es. Deine Mädchen sind stark und DIE LIEBE BLEIBT! Wir spüren deine Lieben jeden Tag und haben viel aus ihr gelernt. Du warst der beste Vater der Welt. Es gibt keinen wie dich. Am 09.09.09 werden Rüdiger und ich heiraten. Ich weiß, dass dich das sehr freut. Und es wird auch ein schwerer Tag, weil mein Papa mich nicht zum Altar begleitet. Aber ich weiß du wirst da sein, auch wenn ich dich nicht sehen kann, und meine Hand halten. Ich will an diesem Tag fröhlich sein und meine Liebe feiern. Die Liebe zu dir und zu meinem Ehemann, der dich auch wahnsinnig vermisst!! Wir lieben dich über alles und für immer!